Eine Konsultation zur Bewältigung der wachsenden Zahl von Bachelorstudierenden

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Eine Konsultation zur Bewältigung der wachsenden Zahl von Bachelorstudierenden

Die akademische Exzellenz der EPFL steigert ihre Attraktivität erheblich, insbesondere für Studentinnen und Studenten, die ihren Abschluss der Sekundarstufe II in einem anderen Land erworben haben. Eine Situation, die problematisch geworden ist, um die Qualität des Studiums zu gewährleisten. Die Institution startet heute eine Konsultation, um das Zulassungsverfahren zu überarbeiten: Die Zahl der Studierenden im ersten Jahr des Bachelorstudiums soll auf 3000 begrenzt werden, und zwar während eines Zeitraums von vier Jahren, der bei Bedarf verlängert werden kann.

Die EPFL ist in gewisser Weise ein Opfer ihres eigenen Erfolgs. Innerhalb von zwölf Jahren hat sich die Zahl der Studentinnen und Studenten mehr als verdoppelt. Von 5’283 Studierenden in Bachelor- und Masterstudiengängen im Jahr 2010 wird die EPFL im Jahr 2023 10’894 Studierende beherbergen.

Diese Situation ist heute problematisch geworden, um die Qualität des Studiums weiterhin gewährleisten zu können: Die Hörsäle sind überfüllt, die Anzahl der Studierenden pro Professor steigt und die Arbeitsbelastung für die begleitenden Dienste hat erheblich zugenommen. Schließlich ist diese Realität kaum mit den projektorientierten Projekten und Kursen vereinbar, die ein integraler Bestandteil der DNA der EPFL sind und die Entwicklung bereichsübergreifender Kompetenzen wie Problemlösung, Gruppenarbeit, Kreativität oder Kommunikation ermöglichen.

Um die Qualität des Abschlusses, den unsere Studentinnen und Studenten erhalten, zu wahren, erwägt die EPFL die Einführung einer Zulassungsbeschränkung von 3000 Personen im ersten Jahr des Bachelorstudiums ab 2025 und für einen Zeitraum von vier Jahren, der bei Bedarf verlängert werden kann. Das ETH-Gesetz erlaubt es nämlich, die Zahl der Studierenden mit einem ausländischen Abschluss zu beschränken, wenn Kapazitätsprobleme dies erfordern. Die Hochschule plant, den Rat der Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH-Rat) um die Erlaubnis zu ersuchen, eine solche Beschränkung einzuführen, und startet zu diesem Zweck ab heute eine Konsultation. Seit 2010 ist die Zahl der Studierenden an der EPFL mit einer Schweizer Maturität um 28% gestiegen, während die Zahl der Studierenden mit einem ausländischen Diplom um 233% zugenommen hat. Davon kommen über 90% der Studierenden aus Frankreich.

Warum ein Schwellenwert von 3000 Studentinnen und Studenten?

Konkret würden alle Absolventinnen und Absolventen eines Schweizer Maturitätsabschlusses ohne Einschränkung zugelassen, wie es das Gesetz verlangt. Dasselbe gilt für Personen, die ihr erstes Studienjahr wiederholen. Die verbleibenden Plätze, um die festgelegte Schwelle zu erreichen, würden dann an Bewerber mit ausländischem Abschluss vergeben, die in absteigender Reihenfolge ihrer Sekundarschulabschlussnoten geordnet würden. Die erwartete Reduzierung der letztlich zugelassenen Personen würde etwa 20 % betragen. Diese Begrenzungsmaßnahme würde anhand der Entwicklung der Schülerzahlen alle vier Jahre neu bewertet werden.

Diesem durchdachten Vorschlag gingen zweijährige Analysen und Diskussionen in Arbeitsgruppen voraus, an denen AGEPoly, der Lehrerverband CCE, die Abteilungsleiter und die Vizedekane für Bildung beteiligt waren.

"Mit dieser vorläufigen Begrenzungsmaßnahme wollen wir wieder auf den Stand von 2020 zurückkehren und so die Qualität der Ausbildung und die bestmöglichen Studienbedingungen sicherstellen", erklärt Pierre Dillenbourg, Associate Vice President für Bildung.

Ein zu großer Andrang beim Eintritt in das Bachelorstudium hat Auswirkungen auf die Masterstufe, da sich die Welle der Zulassungen zum Propädeutikum über fünf Jahre ausbreitet. Auf der Doktorandenebene gibt es hingegen keine Auswirkungen, da die Anzahl der Zulassungen nicht von der Anzahl der Bewerbungen abhängt, sondern von den Mitteln, die in den Labors zur Verfügung stehen, um die Kosten der Doktorandinnen und Doktoranden zu decken.

Die Situation hat sich seit 2020 allmählich verschlechtert. Die maximale Auslastung der Unterrichtsräume ist in den großen Hörsälen mit mehr als 150 Plätzen besonders akut. Die hohen Schülerzahlen führten zu Overbooking. In einigen Fällen wären 30 % mehr Plätze erforderlich gewesen, um alle Studierenden zum Studienbeginn 2023 unterzubringen.

Deren Betreuungsverhältnis ist in acht Jahren um 40 % gesunken, ein deutlich stärkerer Rückgang als an den anderen Schweizer Universitäten.

Gegenwärtig wirkt sich das Studentenwachstum auch auf alle Aspekte des Campuslebens aus.

Das Catering-Angebot auf dem Campus musste erweitert, die Kurszeiten mit der Universität Lausanne abgestimmt werden, um insbesondere überfüllte Metros zu vermeiden. Die Wohnungskrise ist eine Realität: 2023 hatten einige Studierende zwei Monate nach Semesterbeginn immer noch keine Lösung gefunden.

Eine schrittweise Verbesserung mit neuen Hörsälen

Die Anmietung eines Hörsaals mit 200 Plätzen im künftigen RTS-Gebäude (ab 2025) und der anschließende Bau von weiteren 1500 Plätzen in Hörsälen im neuen Esplanade-Gebäude (ab 2029) sollten eine Verbesserung bringen, nicht zuletzt deshalb würde die Maßnahme auf vier Jahre befristet und bei Bedarf verlängerbar sein. Diese künftigen Hörsaalplätze werden jedoch nicht ausreichen, um den Platzmangel zu beheben, wenn keine Maßnahmen zur Steuerung des Wachstums ergriffen werden.

Die Konsultation läuft von heute an bis zum 18. März. Nach Ablauf dieser wird der Vorschlag, je nach Ergebnis der Konsultation, dem CEF vorgelegt, der voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte dazu Stellung nehmen wird.