Die fünfte Durchführung der Veranstaltungsreihe «Zeitgedanken» lässt die Österreichische Schriftstellerin und Publizistin Eva Menasse zu Wort kommen. Sie setzt sich am 19. Juni im Casino Bern mit der Frage auseinander, ob die digitale Kommunikation die freie Gesellschaft zerstört.
Die Digitalisierung aller Lebensbereiche ist mit einer Wucht und Geschwindigkeit über die Menschheit hereingebrochen wie keine andere Erfindung zuvor. Die Auswirkungen betreffen alle, egal, ob sie die neuen Medien nutzen oder nicht. Bei der fünften Durchführung der Veranstaltungsreihe ’Zeitgedanken’ setzt sich die Österreichische Schriftstellerin und Publizistin Eva Menasse mit der Frage auseinander, ob die digitale Kommunikation die freie Gesellschaft zerstört.
Stresstest für die Gesellschaft
Eva Menasse beschreibt die aktuelle Situation als ein Stresstest für die Gesellschaft. Und weiter: ’Die Digitalisierung aller Lebensbereiche ist mit einer Wucht und Geschwindigkeit über die Menschheit hereingebrochen wie keine andere Erfindung zuvor - wir denken, fühlen und streiten anders, seit wir dauervernetzt und überinformiert sind. Die Auswirkungen betreffen alle, egal, ob sie die neuen Medien nutzen oder nicht. Die schrillen Umgangsformen der Sozialen Medien haben längst auf die anderen Arenen übergegriffen. Politik und Journalismus spielen schon nach den neuen, erbarmungsloseren Regeln. Früher anerkannte Autoritäten werden im Dutzend abgeräumt, an die Stelle des besseren Arguments ist die knappe Delegitimierung des Gegners getreten. Eine funktionierende öffentlichkeit - als Marktplatz der Meinungen und Ort gesellschaftlicher Klärung - scheint es nur noch in Bruchstücken zu geben.’
Eine pointierte Stimme
Eva Menasse, 1970 in Wien geboren, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman "Vienna". Heute ist sie Schriftstellerin und Essayistin. Ihre Romane und Erzählungen wurden vielfach ausgezeichnet. Zusammen mit Deniz Yücel ist sie Sprecherin der 2022 gegründeten Schriftstellervereinigung PEN Berlin. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.
Anregende Begegnungen
Eva Menasse ist nach Gilda Sahebi, Karl Schlögel, Helen Keller und Joachim Gauck der fünfte Gast der Gesprächsreihe ’Zeitgedanken’, einer gemeinsamen Initiative der Burgergemeinde Bern und der Universität Bern. Zwei Mal pro Jahr werden Persönlichkeiten von internationaler Ausstrahlung eingeladen, die sich im Rahmen einer Carte Blanche zu aktuellen Fragen äussern. Die Veranstaltungen sollen ein breites Publikum inspirieren sowie zur Reflexion über die eigene Zukunft anregen.
Die Veranstaltungen werden jeweils mit auf den Abend abgestimmter und auserlesener Musik begleitet. Die aktuelle Veranstaltung wird vom Trio Woodtli - Favre - Chesham umrahmt: Spielfreudig und spontan improvisieren die drei Virtuosen über bekannte und weniger bekannte musikalische Themen. Mitreissend, fesselnd, beeindruckend!
Vorankündigung
Die sechste Veranstaltung findet am 27. Januar 2025 statt. Referent wird der deutsche Soziologe und Politikwissenschaftler Hartmut Rosa sein.